Wenn der Kopf nicht wäre…

Was mir früher oft passiert ist und was ich bei anderen ganz oft sehe ist, dass der Kopf die größte Fehlerquelle ist.

Wie ich schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben hatte, ist es sehr schwer etwas gerade gelerntes wieder "aufzugeben" um sich weiterzuwickeln.

Bei mir war es das Thema Tempo. Als ich vor einigen Jahren einer Coverband beigetreten bin, hatte ich es zu Beginn sehr schwer auf das reale Tempo zukommen. Warum war das so?
Als ich die Setlist bekam dachte ich: " Ach, kein Problem. Du kennst ja alle Lieder." Als es dann zur ersten Probe ging, wurde ich eines Besseren belehrt. Kein Song wurde von mir in dem Tempo gestartet, indem er eigentlich starten sollte. Katastrophe..!
Also hab ich mir alle Songs genommen, eine Tempoliste erstellt und Leadsheets geschrieben. Neue Probe, neues Glück. So war dann die nächste Probe nicht mehr so schlimm, als ich den Klick mit dem passenden Tempo eingestellt hatte. Jetzt musste nur noch der Kopf mitmachen. Denn das gefühlte und das tatsächliche Tempo sind manchmal Feinde.
Deswegen war es innerlich bei einigen Songs ein echter Kampf in meinem Kopf zwischen realem Tempo ( was ja durch den Klick nicht zu verleugnen war ) und dem gefühlten Tempo. Ein ehemaliger sehr geschätzter Kollege und Chef einer Musikschule sagte mal zu mir:" Tim, du musst dich gedanklich im Nirgendwo befinden. "
Erst habe ich nicht verstanden was er damit meinte. Aber über die Jahre hat es dann doch Klick gemacht.

Unser Kopf hat seine eigene Stimme und sagt uns oft Dinge, die nicht der Realität entsprechen. Manchmal sind es die Noten, die er versucht so hinzubiegen, dass es für uns leicht erscheint oder manchmal ist es das Tempo, das keinen Sinn ergibt…

Wichtig ist, um diese Dinge zu wissen und sich diese immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ist es real oder nur unser Kopf, der uns einen Streich spielt?
 

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