Wie übe ich richtig?

Wenn es ums Üben geht, habe ich schon allerhand Ausreden gehört, warum jemand nicht geübt hat. Es war sogar schon mal die berühmte Ausrede: "...mein Hund hat meine Zettel gefressen" dabei.

 

Wenn es darum geht, sich selbst zu belügen, werden wir auf einmal sehr kreativ. Wir konstruieren die dubiosesten Ausreden, reden uns in unserem Kopf ein, warum wir dieses und jenes nicht gemacht haben, und explodieren vor Kreativität.

Manchmal finde ich das wirklich beeindruckend, aber auch sehr enttäuschend zugleich.
 

Wenn diese kreative Kraft ins Musizieren gesteckt würde, würde bestimmt etwas ganz Besonderes dabei herauskommen. Für mich leider etwas zu viel Konjunktiv in dem Satz.
 

Wie gelingt es mir denn jetzt auch ins Handeln zu kommen?
Für mich ist das relativ einfach und so geht's:

 

  1. Du brauchst ein Ziel.

Ziele geben die Richtung vor. Sie geben uns, wenn wir jetzt philosophisch werden wollen, auch unserem Leben einen Sinn und lassen uns auch an schlechten Tagen erkennen, warum wir das machen, was wir machen.

 

  1. Schaffe dir Routinen.

Jeder von uns hat seine Routinen, und wenn es nur die Morgenroutine ist. Manche Sachen machen wir, weil wir sie "immer" so machen. Ob das gut ist, sei dahingestellt. Das Gute ist, wir können unsere eigenen neuen Routinen kreieren. Ich habe gehört, dass eine Routine 30 Tage durchgezogen werden muss, um sie in Gewohnheit umzuwandeln. Ob diese Zahl exakt ist, spielt erstmal keine große Rolle. Die Kernaussage dahinter ist viel spannender. Mach etwas regelmäßig, und es wird zu deinem Alltag werden. Also frage dich: Wann kann ich IMMER üben? Schaffe dir lieber kurze Intervalle von 10-20 Minuten, die du auf lange Sicht einhalten kannst. Es geht nicht darum, jetzt den großen Wurf zu machen, nach dem Motto: "Ich übe jetzt jeden Tag 2 Stunden!" Es geht auch nicht nur um diese oder nächste Woche. Frage dich mal, wie das Ganze im Oktober aussieht.
 

Bestes Beispiel: Fitness-Studios im Januar.
Viele Menschen kommen mit großen Vorsätzen, die bis dato keinen oder kaum Sport gemacht haben und wollen dann jeden zweiten Tag 1-2 Stunden trainieren. Schau dich im März mal in den Studios um. Was siehst du? Du kennst die Antwort.

Also kleine, aber dafür langfristige Schritte machen.

 

  1. Disziplin!

Machen wir uns nichts vor. Es gibt Tage, an denen würden wir lieber auf der Couch liegen bleiben und Netflix gucken. Wenn ich so beim Schreiben dieser Zeilen aus dem Fenster schaue und sehe, dass es Ende April schneit, würde ich auch lieber wieder ins Bett gehen. Tue ich aber nicht! Weil ich meine feste Morgenroutine habe und ein Ziel vor Augen. Also sitze ich hier und freue mich, dass ich diese Zeilen tippen darf. Genauso ist es beim Üben auch. Steht heute Üben auf deinem Tagesplan? Aber irgendwie bist du total müde und hattest einen anstrengenden Tag. Egal! Dann übe nur 10 Minuten. Auch wenn diese einzelnen 10 Minuten nicht den Unterschied machen, machen es doch die Summe aller 10 Minuten, die du an schlechten Tagen übst, und dein Kopf freut sich, dass du es durchgezogen hast und trotz der Widrigkeiten deiner Routine nachgegangen bist. Danach kannst du immer noch aufs Sofa. Nur mit dem Unterschied, dass du absolut gelassen bist und kein schlechtes Gewissen hast, weil du weißt, dass du heute etwas für deinen Erfolg getan hast.
 

Ich freue mich, wenn ich dich ein bisschen zum Nachdenken angeregt habe und dir etwas auf deinem Weg mitgeben konnte.

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